Probleme mit den Venen- und Gefäßen betreffen auch Männer! Für bis zu 30 % der über 50-jährigen Männer sind Krampfadern mehr als nur ein kosmetischer Makel. Krampfadern sind ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Venenklappen-Funktionsstörung, welche unbehandelt zu chronischen Entzündungen, Beinschwellungen und Thrombosen führen können. Durch eine rechtzeitige Diagnose ist eine unkomplizierte und nahezu schmerzfreie Therapie möglich.
Als Facharzt für Chirurgie und Phlebologe hat sich Priv.-Doz. Dr. med. Lars Müller auf die Behandlung von Venen- und Gefäßerkrankungen spezialisiert. PD Dr. Lars Müller seit 2020 Leiter der Venen- und Gefäßmedizin des DERMATOLOGIKUM HAMBURG und des DERMATOLOGIKUM BREMEN. Er gibt im Interview Einblicke in das männliche „Tabuthema“ Krampfadern und deren moderne Diagnose und Behandlung.
Können Männer auch Krampfadern bekommen?
Eine Krampfadererkrankung (Varikose) ist eine häufige Gesundheitsstörung, die bis zu30 % aller Menschen im Laufe des Lebens betrifft. Männer sind nur minimal weniger häufig betroffen als Frauen, dennoch nehmen überproportional mehr betroffene Frauen eine Behandlung wahr; die Quote liegt hier etwa bei 3:1. Gründe dafür sind meist das geschlechterspezifisch unterschiedliche Gesundheitsbewusstsein und der ästhetische Anspruch.
Was sind Krampfadern und wie entstehen sie?
Krampfadern sind Zeichen eines Venenklappendefektes in oberflächlichen Venen, wodurch es zu einem gestörten Rückfluss des Venenblutes aus dem Bein kommt. Erkannt wird dieser Defekt oft durch seine ästhetisch besonders störenden Zeichen; hervortretende oder verdickte, fächerförmig oder flächig angeordnete, Adern am Knöchel, Fußrand, Unter- oder Oberschenkel.
Warum sollten Krampfadern dermatologisch behandelt werden?
Für eine Behandlung der Krampfadern sprechen wichtige Gründe. Mit der Zeit kann sich daraus die chronische Venenschwäche entwickeln, bei der es zu dauerhaften Schwellungen der Unterschenkel kommen kann. Es können deutlich sicht- und spürbare entzündliche Veränderungen im Gewebe und der Haut entstehen, bis hin zum Auftreten schlecht verheilender Wunden im Bereich der Knöchel. Durch ausgeprägte Krampfadern können sich Blutgerinnsel (oberflächliche Thrombosen) bilden, die zu einer gefährlichen Thrombose im tiefen Venensystem oder einer Lungenembolie führen können.
Wie können diese Defekte auf moderne Weise behandelt werden?
Ziel der Behandlung ist es, die Venenabschnitte mit defekter Klappenfunktion zu eliminieren, um dadurch den Abtransport des Bluts aus dem Bein zu verbessern und die Entwicklung einer Venenschwäche - und weiterer möglicher Auswirkungen – zu stoppen. Bis vor wenigen Jahren war hier noch das offen-chirurgische operative Verfahren, die sogenannte „Crossektomie mit Stripping“, das Standardverfahren. Hier wurden durch Schnitte im Bein die betroffenen Venen quasi herausgezogen. Heutzutage gibt es jedoch mit der endovenösen Laser- oder Radiofrequenzablation sehr gute minimalinvasive Alternativen, welche als gleichwertig zur Operation angesehen werden. Dabei müssen keine Schnitte mehr gemacht und die Venen herausgezogen werden, was Schmerzen, Blutergüsse und Infektionen verursachen kann. Stattdessen wird die Vene im Gewebe per Laser behandelt und vom Körper abgebaut. So können Ausfallzeit, Schmerzen und Blutergüsse wesentlich minimiert werden.
Das Team der Venen- und Gefäßmedizin des DERMATOLOGIKUM HAMBURG berät Sie gern und freut sich auf Ihren Besuch.

Priv.-Doz. Dr. med. Lars Müller
Leitung Gefäßabteilung | Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie, Phlebologie (Venenheilkunde)
Dr. med. Jens Alm
Facharzt für Gefäßchirurgie und ChirurgieDr. med. Berid Altmann-Lappas
Fachärztin für Dermatologie, Phlebologie (Venenheilkunde)
Dr. med. Wulf Schlürmann
Facharzt für Gefäßchirurgie und Chirurgie
Dr. med. Claudia Steiding
Fachärztin für Gefäßchirurgie und Chirurgie