
Schwellungen an Armen oder Beinen, tastbare Knoten im Fettgewebe – und plötzlich sind da Fragen. Was steckt dahinter? Könnte es ein Lipödem sein, eine chronische Fettverteilungsstörung? Oder vielleicht ein Lipom, ein gutartiger Fettknoten? Beide Begriffe klingen ähnlich, haben aber ganz unterschiedliche Hintergründe. Wir erklären dir den Unterschied und wie du Klarheit bekommst.
Beide Erkrankungen betreffen häufig Arme und Beine, unterscheiden sich jedoch grundlegend. Eine genaue Diagnose durch unsere erfahrenen Ärzt:innen ist der Schlüssel, um die richtige Behandlung für dich zu finden.
Das Lipom: Harmlos, aber manchmal störend
Ein Lipom ist ein gutartiger Tumor des Fettgewebes. Es bildet sich meist als weicher, beweglicher Knoten unter der Haut.
Lipome treten oft einzeln auf, können aber auch in Form einer Lipomatose vorkommen, bei der viele Lipome entstehen. Sie wachsen langsam und verursachen meist keine Beschwerden.
In seltenen Fällen sind sie mechanisch störend, etwa wenn sie auf Nerven oder Gewebe drücken. Sehr große Lipome können zudem ästhetisch auffällig und für Betroffene belastend sein.
Ist ein Lipom gefährlich?
Ein Lipom sollte nicht mit den malignen Tumoren verwechselt werden, die bei Krebs auftreten. Dennoch ist eine genaue Abklärung durch Fachärzt:innen wichtig. So wird sichergestellt, dass die Diagnose stimmt und mögliche Komplikationen ausgeschlossen werden können.
Lipome entfernen: Wann ist es sinnvoll?
Die Behandlung eines Lipoms erfolgt in der Regel durch eine chirurgische Entfernung (Exstirpation). Der Eingriff ist unkompliziert und wird häufig ambulant durchgeführt.
Die Entfernung eines Lipoms ist besonders sinnvoll, wenn es Beschwerden verursacht oder die Beweglichkeit einschränkt. Aber auch bei kosmetischen Einschränkungen ist eine gezielte Fettabsaugung (Liposuktion) eine effektive Lösung.
Das Lipödem: Mehr als nur schwere Beine
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die zumeist Frauen betrifft. Es tritt symmetrisch an Beinen oder Armen auf und wird häufig mit Adipositas oder Übergewicht verwechselt.
Typische Lipödem Symptome sind Spannungsgefühle, Druckempfindlichkeit und schmerzhafte Beschwerden, die häufig während hormoneller Veränderungen, etwa in der Pubertät, auftreten.
Stadien des Lipödems
Die Erkrankung verläuft in drei Stadien, die sich durch unterschiedliche Veränderungen an Haut, Fettgewebe und Symptomen auszeichnen. Jedes Stadium bringt spezifische Beschwerden mit sich, die sich ohne Behandlung verschlimmern können.
Behandlung des Lipödems
Das Lipödem kann konservativ oder operativ behandelt werden:
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung helfen, langfristige Beschwerden zu vermeiden und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Die klinischen Erscheinungsbilder beider Erkrankungen sind äußerst verschieden. Ebenso verschieden sind die Ursachen und die Therapien. Eine genaue Unterscheidung zwischen Lipödem und Lipom ist daher entscheidend.
Warum eine exakte Diagnose so wichtig ist
Eine präzise Diagnose ermöglicht es, die passende Therapie zu wählen. Beim Lipödem liegt der Fokus auf der Kontrolle der Fettverteilung und der Linderung von Beschwerden.
Beim Lipom steht die chirurgische Entfernung des gutartigen Tumors im Vordergrund.
Beide Erkrankungen können die Lebensqualität beträchtlich beeinträchtigen.
Eine rechtzeitige Behandlung, wie etwa eine Liposuktion, also eine Fettabsaugung, kann die Symptome deutlich verbessern und langfristige Einschränkungen verhindern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass unsere Fachärzt:innen weitere mögliche Erkrankungen des Fettgewebes sorgfältig abklären, um eine präzise Diagnose zu stellen und Ihnen eine gezielte Therapie zu ermöglichen.
Präzise Abklärung weiterer Erkrankungen
Eine umfassende Untersuchung ist grundlegend, um andere Erkrankungen des Fettgewebes auszuschließen. Dazu zählen unter anderem:
Lymphödem
Eine Störung des Lymphflusses, die zu Flüssigkeitsansammlungen führt. Anders als das Lipödem betrifft es häufig nur eine Seite (asymmetrisch).
Adipositas
Eine allgemeine Vermehrung von Fettgewebe, die durch Ernährung und Bewegung beeinflusst wird. Im Gegensatz dazu ist das Lipödem schmerzhaft und bleibt von einer Ernährungsumstellung unbeeinflusst.
Liposarkom
Ein bösartiger Tumor des Fettgewebes, der schneller wächst, oft schmerzhaft ist und umliegende Strukturen verdrängt.
Die sorgfältige Abgrenzung dieser Krankheitsbilder verhindert Verwechslungen und ermöglicht eine auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Therapie.
Ihre Gesundheit im Fokus
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können nicht nur Symptome lindern, sondern auch das rasche Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Unser Ziel ist es, Ihnen eine klare Einschätzung Ihres Krankheitsbildes zu geben und Sie individuell zu unterstützen. Ob Lipödem, Lipom oder eine andere Erkrankung des Fettgewebes – eine präzise Diagnose ist der erste Schritt zur optimalen Therapie.