Unsere Patient:innen kommen mit Narben, die sowohl ästhetische als auch funktionelle Beeinträchtigungen verursachen können. Durch die Vielzahl an Ursachen, Narbenbildungen, Ausprägungen und therapeutischen Methoden ist die Narbenkorrektur ein komplexes Feld.

Für den Erfolg einer Narbenbehandlung ist sowohl die Erfahrung der behandelnden Fachärzt:innen als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend. Die richtige Behandlung ist individuell auf die Narbe und deren Heilungsprozess abgestimmt.

Multidisziplinäre Ansätze zur Narbenbehandlung in Hamburg

Unser Zentrum legt besonderen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Dermatolog:innen, plastischen Chirurg:innen und Laserspezialist:innen, um das bestmögliche Ergebnis bei der Narbenbehandlung zu erzielen. Dieser ganzheitliche Ansatz kombiniert unterschiedliche Fachbereiche, um die Narbenbehandlungen individuell und effizient durchzuführen.

Differenzierung der Narbenarten

Es gibt verschiedene Narbenarten, die jeweils unterschiedliche Therapien erfordern. Die häufigsten Formen sind:

  • Keloide:
    Diese überschießenden, wuchernden Narben wachsen über die Grenzen der ursprünglichen Wunde hinaus. Sie treten häufig nach Verletzungen, Operationen oder Impfungen auf und sind schwer zu behandeln. Die Behandlungen umfassen Kortison-Injektionen sowie Lasertherapie und in schwereren Fällen Strahlentherapie zur Reduktion der Keloidbildung. Bei Keloiden kann auch die Anwendung von Silikongel oder Silikonfolien die Narbenbildung kontrollieren.

  • Hypertrophe Narben:
    Diese Narben bleiben auf das ursprüngliche Gewebe beschränkt, sind jedoch erhaben. Sie treten oft nach Verbrennungen oder Operationen auf. Silikonfolien, Kompressionstherapie und Laserbehandlungen haben sich als wirksame Therapien etabliert.

  • Aknenarben:
    Sie entstehen nach schweren Akneausbrüchen und können eingesunken (atroph) oder erhaben sein. Micro-Needling, fraktionierte Laserbehandlungen und Hyaluronsäure-Unterspritzungen regen die Wundheilung an und glätten das Hautbild. Besonders bei atrophen Narben zeigen sich signifikante Verbesserungen durch diese Kombinationstherapien.

Korrektur von entstellenden Narben

Ist eine Narbenbehandlung nach einer Operation oder einem Unfall nötig kann eine operative Narbenkorrektur in örtlicher Betäubung das Narbenbild deutlich verbessern. Die ist etwa der Fall, insofern sie zu breit oder eingesunken ist. Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt sowie eine präzise chirurgische Technik.

Therapie von juckenden und schmerzhaften Narben

Wenn eine Narbe nach etwa 6 Wochen noch juckt, schmerzt oder gerötet ist, sollte sie behandelt werden, da sie sich meist nicht von allein zurückbildet. Hypertrophe Narben oder Keloide erfordern eine spezielle Narbenbehandlung, um den Juckreiz und die Schmerzen zu lindern.

Micro-Needling

Beim Micro-Needling wird die Haut mit vielen kleinen Nadeln durchstochen, um eine kontrollierte Wundheilung zu stimulieren. Diese Mini-Verletzungen regen die Regeneration der Haut an. Die Nadeln, die zwischen 1 und 3 Millimeter lang sind, können präzise auf die Narbe gesetzt werden. Durch die Stichkanäle können außerdem biologisch aktive Substanzen in das Narbengewebe eingebracht werden, um das Narbenbild gezielt zu verbessern.

Silikonfolie und Silikongel

Silikonprodukte schaffen durch das Einschließen von Feuchtigkeit und eine leichte Erhöhung der Hauttemperatur ein optimales Heilungsklima. Sie stoppen die übermäßige Bildung von Narbengewebe. Die Narbe wird blasser, flacher und weicher, der Juckreiz lässt nach.

Kompressionstherapie

Kompressionskleidung übt Druck auf die Narbe aus, beschleunigt den Reifungsprozess, lindert den Juckreiz und lässt Rötungen verblassen. Diese Therapie wird oft in der Verbrennungschirurgie angewendet, wo große und oft einschränkende Narben behandelt werden müssen.

Fraktionierte Lasertherapie

Dies ist eine bewährte Methode, um Haut-Unebenheiten zu glätten und Rötungen zu reduzieren. Bei einer Behandlung mit einem fraktionierten Lasersystem werden sehr kleine Hitzesäulen gezielt in die Haut gebracht. Zwischen diesen erhitzten Hautstellen liegen unbehandelte Hautzellen, die einen Heilungsprozess in Gang setzen. Die natürliche Selbstheilungskraft der Haut sorgt für eine Hauterneuerung. Das Verfahren eignet sich für fast alle Hauttypen und Hautstellen.

Strahlentherapie

Nach der operativen Entfernung eines Keloids kann eine Strahlentherapie das Risiko einer erneuten Keloidbildung senken. Die Bestrahlung hemmt überschießende Fibroblasten, ohne die Wundheilung zu verzögern. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte die Bestrahlung innerhalb von 7 Stunden nach der Operation erfolgen, spätestens jedoch innerhalb von 24 Stunden.

Bei Fibroblasten handelt es sich um Zellen, die einen Hauptbestandteil des Bindegewebes bilden.

Injektion von Medikamenten in die Narbe

Bei aktiven, hellroten Narben empfiehlt sich die Injektion von intraläsionalen Kortikosteroiden. Diese Injektionen sind besonders bei Keloiden und hypertrophen Narben wirksam, wobei mehrere Sitzungen im Abstand von 2-6 Wochen erforderlich sind.
Zusätzlich werden Zytostatika verwendet, um die Narbenbildung zu reduzieren und Symptome wie Juckreiz und Schmerz zu lindern. In Kombination mit den Kortison-Injektionen kann die Größe der Narben verkleinert und das Narbengewebe weicher gemacht werden.

beschreibt die verbreitetste Methode zur Therapie von Keloiden. Die Wirkung beruht auf einer Reduzierung der Kollagenproduktion in den Fibroblasten

Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen zur Hemmung des Wachstums oder der Teilung von Zellen.

Langfristige Nachsorge und mögliche Komplikationen

Nach der Narbenbehandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden:

  • Hautpflege:
    Nach Behandlungen wie Lasertherapie, Micro-Needling oder Injektionen sollte die Haut individuell mit speziellen Produkten wie Silikonfolie oder Silikongel gepflegt werden. Feuchtigkeitscremes und insbesondere Sonnenschutz sind ebenfalls wichtig, um die Heilung zu fördern und die Narbe vor UV-Strahlen zu schützen.

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen:
    Um den Heilungsprozess zu überwachen und bei Bedarf nachzubehandeln, sind regelmäßige Nachkontrollen notwendig. Sollten Anzeichen einer überschießenden Narbenbildung oder Entzündung auftreten, können zeitnah Maßnahmen ergriffen werden.

  • Mögliche Komplikationen:
    In seltenen Fällen kann es nach Injektionen oder Laserbehandlungen zu Pigmentveränderungen, Hautverdünnung oder Infektionen kommen. Diese Komplikationen lassen sich meist durch eine frühzeitige ärztliche Intervention behandeln. Eine genaue Befolgung der postoperativen Anweisungen trägt dazu bei, diese Risiken zu minimieren.

Kosten der Narbenbehandlung in Hamburg

Die Kosten für eine Narbenbehandlung variieren je nach Art der Narbe, Größe und gewählter Behandlungsmethode. Laserbehandlungen, Injektionen und operative Narbenkorrekturen haben unterschiedliche Preisspannen. Auch die Anzahl der Sitzungen und Nachbehandlungen beeinflussen den Preis. In einem persönlichen Beratungsgespräch erstellen wir Ihnen einen individuellen Kostenplan basierend auf Ihren Bedürfnissen und der empfohlenen Therapie.

Häufige Fragen zu diesem Thema

Die beste Narbenbehandlung hängt von der Narbenart ab. Optionen wie Lasertherapie, Micro-Needling, Silikonfolien und Injektionen sind besonders effektiv. Ein individuelles Therapiekonzept wird nach ärztlicher Begutachtung erstellt.

Die Wundheilung von Narben dauert in der Regel 6 bis 12 Monate. Frühzeitige Narbenbehandlungen mit Silikonfolie oder Laserbehandlung können das endgültige Narbenbild verbessern und den Heilungsprozess beschleunigen.

Laserbehandlungen verbessern das Erscheinungsbild von Narben, können sie aber selten vollständig entfernen. Mehrere Lasertherapien sind oft nötig, um Rötungen, Unebenheiten und die Struktur der Haut zu verbessern.

Risiken von Injektionen mit Kortikosteroiden umfassen Hautverdünnung, Pigmentveränderungen oder Infektionen. Eine ärztliche Überwachung minimiert diese Risiken und verbessert das Narbenbild durch gezielte Reduktion des Narbengewebes.

Halten Sie die Wunde sauber, schützen Sie sie vor Sonne und vermeiden Sie Druck. Silikonfolie oder Silikongel sind bei Keloid-Neigung hilfreich. Ärztliche Beratung unterstützt die Prävention von Narben.

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