Die photodynamische Therapie, kurz PDT, ist eine bewährte Behandlungsmethode, die besonders gut bei sonnengeschädigter Haut hilft. Bei dieser Art von Hautschaden sprechen wir von "Aktinische Keratosen". Aktinische Keratosen sind rauhe, schuppige Stellen auf der Haut, die meist dort entstehen, wo die Haut viel Sonne abbekommen hat, wie auf dem Kopf, Gesicht oder den Armen.
Für einzelne, kleinere Hautveränderungen sind oft spezielle Cremes oder Gele ausreichend. Wenn diese Hautschäden jedoch über eine größere Fläche verteilt sind und nicht sofort sichtbar sind, kommt die PDT zum Einsatz. Diese Therapie nutzt Licht und eine spezielle Creme, um die betroffenen Hautstellen zu behandeln.
Ein großer Vorteil der PDT ist, dass sie nicht nur effektiv die sonnengeschädigten Stellen behandelt, sondern auch sehr gute kosmetische Ergebnisse liefert. Das bedeutet, die behandelte Haut sieht nach der Therapie oft sehr natürlich und gesund aus.
Gute Gründe für eine photodynamische Therapie
Rotlicht-PDT & Tageslicht-PDT
Die sogenannte „Rotlicht-PDT“, die von Patient*innen als sehr schmerzhaft wahrgenommen wird, wird in unserem Haus nicht durchgeführt. Stattdessen verwenden wir ein modernes, deutlich schmerzärmeres Verfahren mit künstlichem, intensiviertem Tageslicht („simulated day light-PDT“).
Sollten Sie während der Behandlung dennoch starke Schmerzen verspüren, geben Sie bitte sofort Rückmeldung. Wir können dann eine Pause einlegen und gegebenenfalls eine alternative Therapie einsetzen.
Die Tageslicht-PDT bietet somit eine schmerzarme und gut verträgliche Behandlungsoption im Vergleich zur herkömmlichen Rotlicht-PDT. Allerdings sind bei beiden Verfahren entzündlichen Begleitreaktionen der behandelten Haut nicht nur zu erwarten, sondern auch gewünscht. Denn erst durch die Entzündung werden die erforderlichen Regenerationsprozesse in der Haut in Gang gesetzt.
Das Therapieverfahren der PDT
Vorbereitung der Haut
Die Behandlung findet an einem separaten 2- bis 3-stündigen Termin statt. Sie begeben sich in einen eigens dafür vorgesehenen Behandlungsraum. Hier wird das betroffene Areal nochmals sorgfältig untersucht. Gegebenenfalls werden schuppende und verhornte Hautareale durch eine Kürettage (Abschabung) vorsichtig abgetragen, um die Aufnahme des Lichtsensibilisators in die Oberhaut zu verbessern.
In manchen Fällen wird auch eine vorausgehende Laserbehandlung empfohlen, um die Hautbarriere stellenweise zu durchbrechen.
Auftragen des Photosensibilisators
Der Lichtsensibilisator, meist δ-Aminolävulinsäure oder Methylamino-oxopentanoat, wird dann auf die Haut aufgetragen. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Zellen für die nachfolgende Bestrahlung empfindlich zu machen.
Bestrahlungsphase
Nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten folgt die Bestrahlung mit simuliertem Tageslicht unterschiedlicher Wellenlänge. Im Zuge der Einwirkzeit sind Sie in keiner Weise eingeschränkt. Sie können beispielsweise lesen oder Musik
hören. Während der eigentlichen Behandlung sitzen Sie unter der Lichtquelle und tragen eine Schutzbrille. Da Sie zusätzlich dazu angehalten sind, die Augen zu schließen, empfehlen wir hier den akustischen Zeitvertreib. Bringen Sie sich also gerne auf Ihrem Smartphone ein Hörbuch oder einen Podcast mit.
Der Prozess beginnt mit blauem Licht für eine geringe Eindringtiefe, gefolgt von gelbem und rotem Licht für tiefere Hautschichten. Diese Methode verursacht deutlich weniger Schmerzen als die frühere Rotlicht-PDT.
Dadurch werden folgende Prozesse ausgelöst:
Nebenwirkungen und Risiken der PDT
Nach der photodynamischen Therapie (PDT) können verschiedene Nebenwirkungen auftreten, die üblicherweise mild sind und sich als entzündliche Reaktionen äußern. Diese phototoxische Dermatitis zeigt sich oft durch Rötungen, Schwellungen, Pusteln, Nässen und Schorf, und sehr selten durch Blasenbildung. Diese Symptome dauern in der Regel 3 bis 5 Tage. Kopfschmerzen können während oder unmittelbar nach der Behandlung auftreten, wobei Paracetamol empfohlen wird, jedoch sollte auf Ibuprofen verzichtet werden, da es die entzündliche Reaktion abschwächen kann.
Bei Patient:innen, die in der Vergangenheit Herpes-Infektionen hatten, wird vor der PDT eine Herpes-Prophylaxe durchgeführt, um eine Reaktivierung durch die Lichtbestrahlung zu verhindern. Andere Risiken wie Infektionen, Hautverfärbungen, Allergien oder Kreislaufreaktionen sind sehr selten.
Falls eine Laserbehandlung vor der PDT durchgeführt wurde, können die Reaktionen intensiver und länger anhaltend sein. Die vollständige Heilung nach einer PDT kann, abhängig vom individuellen Hautzustand, zwischen 2 und 6 Wochen dauern. Alle Fragen und Bedenken können während des Aufklärungsgesprächs ausführlich besprochen werden.
Nachsorge nach einer Photodynamischen Therapie
Nach der photodynamischen Therapie (PDT) ist es wichtig, einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um eine optimale Heilung zu gewährleisten und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren:
Innovative Ansätze in der Photodynamischen Therapie
Eine Innovation bei unseren PDT-Behandlungen ist die laserassistierte PDT, bei der die zu behandelnden Hautareale sehr oberflächlich mittels Laser „durchlöchert“ werden, so dass die Wirkstoff-haltige Creme tiefer in die Haut eindringen kann. Auf diese Weise können wir sehr schonend die Hautbarriere durchbrechen und die Wirksamkeit der PDT gezielt an Ort und Stelle erhöhen.
Häufige Fragen zu diesem Thema
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Bei der PDT wird ein Gel mit einem Wirkstoff auf die betroffenen Hautareale aufgetragen, der die erkrankten Hautzellen lichtempfindlich macht. Nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten wird die Haut über weitere 80 Minuten mit intensivem, künstlichem Tageslicht bestrahlt. Durch die Kombination aus Gel und Tageslicht werden die gestörten Hautzellen durch eine Entzündungsreaktion zerstört und abgebaut. Dadurch kann die Haut regenerieren.
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Die PDT mit künstlichem Tageslicht ist deutlich weniger schmerzhaft als die klassische Rotlicht-PDT. Es kann allerdings, insbesondere in den ersten 10 Minuten, zu einem brennenden oder auch stechenden Gefühl kommen, das dann in aller Regel schnell nachlässt oder sich mittels Kühlung sehr gut kontrollieren lässt. Während der Behandlung besteht zusätzlich jederzeit die Möglichkeit der persönlichen Rücksprache mit unserem Team, das regelmäßig nach Ihnen schauen wird.
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Die PDT ist eine seit vielen Jahren erprobte und hochwirksame Behandlungsform Aktinischer Keratosen, deren Kosten von den Privaten Krankenkassen übernommen wird.
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Die photodynamische Therapie (PDT) behandelt Hautkrebs durch die Kombination eines Photosensibilisators mit einer spezifischen Lichtquelle. Der aufgetragene Photosensibilisator macht die Krebszellen lichtempfindlich. Bei Bestrahlung mit Licht reagiert der Sensibilisator und erzeugt Sauerstoffradikale, die Krebszellen abtöten, während das umgebende gesunde Gewebe geschont wird.
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PDT ist besonders wirksam bei der Behandlung von Aktinischer Keratose, einer Vorstufe von Hautkrebs. Sie bietet hohe Heilungsraten und ist effektiv in der Früherkennung und Behandlung von Hautveränderungen. PDT führt oft zu hervorragenden kosmetischen Ergebnissen, was sie zu einer bevorzugten Behandlungsmethode macht.
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Die Häufigkeit der PDT-Behandlungen hängt vom Schweregrad und der Ausbreitung der Hauterkrankung ab. Manche Patienten benötigen nur eine einzige Behandlung, während andere mehrere Sitzungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg benötigen könnten. Der Dermatologe bestimmt die Anzahl der Behandlungen basierend auf individuellen Bedürfnissen und der Reaktion des Patienten auf die vorherige Behandlung.
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